Leistungen - Bauchschmerzen
Was sind Bauchschmerzen?
Bauchweh kann viele Ursachen haben.
Kinder leiden häufig unter Bauchschmerzen. Experten unterschieden zwischen akuten und chronischen Bauchschmerzen. Bauchschmerzen, die seit mehr als zwei Monaten bestehen und mindestens viermal im Monat auftreten, bezeichnet man als chronisch.
Bauchschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden im Kindesalter und glücklicherweise sind sie meist vorübergehend und harmlos. Die möglichen Ursachen sind vielfältig und gehen von Infekten über Nahrungsunverträglichkeiten bis zu funktionellen Beschwerden.
Auch die Reaktion des Körpers auf Aufregung, Angst oder freudige Erregung kann Bauchschmerzen auslösen. In den meisten Fällen verschwinden die Bauchschmerzen jedoch schnell wieder, denn der Verdauungsapparat Ihres Kindes ist jeden Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
Weitere Informationen
- Säuglingskolik
- Magen-Darm-Infektion
- Verdorbenes Essen
- Lebensmittelallergien
- Verstopfung
- Blinddarmentzündung
- Magenschleimhautentzündung
- Darmverschluss
- Invagination
- Darmentzündung
- Blasenentzündung
- Nieren- oder Gallensteine
- aber manchmal auch Entzündungen an einer anderen Stelle des Körpers
- Bei Säuglingen in den ersten 3 – 4 Lebensmonaten sind wiederkehrende Bauchschmerzen, die oft zu gleichen Tages- oder Nachtzeiten auftreten und zu heftigem Schreien führen, typisch für so genannte „Dreimonatskoliken“.
- Zöliakie
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Zuckerunverträglichkeiten
- Lebensmittelallergien
- Magenschleimhautentzündung,
- Bauchspeicheldrüsenentzündung,
- Nierenfehlbildungen,
- Nieren- oder Gallensteine
- funktionelle Bauchschmerzen vor, wie Reizdarmsymptom
- abdominelle Migräne (Bauchmigräne).
- Psychosomatische Beschwerden
Chronische Bauchmerzen
Die Kinder klagen immer wieder zu unterschiedlichen Tageszeiten über Bauchschmerzen, manchmal begleitet von Übelkeit, häufig von Blähungen. Der Stuhl kann unregelmäßig sein, mal zu fest, mal zu weich, mal mehrfach täglich oder nur alle paar Tage.
Warnsignale sind:
- Nächtliches Aufwachen vor Schmerzen
- wiederkehrendes Fieber
- Gewichtsverlust
- Gedeihstörungen
- Blut im Stuhl
Bauchmigräne
Bauchmigräne oder abdominelle Migräne ist in vielen Fällen eine Vorstufe zur Migräne. Kinder sind dabei von regelmäßig auftretenden Bauchschmerzattacken betroffen, die von Übelkeit, Erbrechen, Blässe und/oder Appetitlosigkeit sowie evtl. Lichtscheu begleitet werden. Die Schmerzen zentrieren sich um den Bauchnabel. Sie können eine Stunde bis zu drei Tagen anhalten.
Eine Bauchmigräne kann später in eine „Kopfmigräne“ übergehen. Wird eine Bauchmigräne vermutet, ist es wichtig, die Auslöser zu ermitteln, wie beispielsweise Stress und Schlafmangel.
Schätzungsweise 1 bis 4% aller Kinder leiden unter einer abdominellen Migräne - vorwiegend im Grundschulalter.
Zuckerunverträglichkeit
Manche Kinder reagieren auf Fruchtzucker (Fruktose in Obst und Säften, besonders Apfel- und Birnensaft, aber auch in Süßigkeiten und Softdrinks) oder auf Sorbit mit Bauchschmerzen und Blähungen, die meist 60 min nach dem Essen auftreten und im Verlauf des Tages zunehmen.
Ab dem Schulalter muss zudem bei jedem 5. Kind mit einer Empfindlichkeit gegen Milchzucker (Laktose) gerechnet werden, vor allem bei Familien aus Asien und Südeuropa. Auch hier treten die Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall nach ca 60 Minuten nach der Mahlzeit auf.
Einen Zusammenhang zwischen einer möglichen Unverträglichkeit und den Beschwerden können Sie ermitteln, indem Sie den betreffenden Zucker (evtl. auch beide) für 1 – 2 Wochen aus dem Speiseplan Ihres Kindes streichen und die Veränderung beobachten.
Längere Diäten ohne gesicherte Diagnose sollten jedoch vermieden werden, weil so die Lebensqualität eingeschränkt wird und auch das Risiko einer Mangelernährung besteht.
Wenden Sie sich an uns, wenn Sie eine Nahrungsunverträglichkeit vermuten, damit eine gezielte Diagnostik in Form eines einfachen Atemtestes veranlasst werden kann.
Erhebung der Anamnese (Krankengeschichte):
Bei der Ursachenforschung von regelmäßig auftretenden Bauchschmerzen können die Erfassung der Größe und des Gewichts sowie die Betrachtung des Wachstumsverlaufs und der Gewichtsentwicklung erste Hinweise darauf geben, ob eine organische Ursache vorliegt.
Die Beobachtungen der Eltern und die Auskunft der Kinder können für den Pädiater zusätzlich sehr hilfreich sein. Kann das Kind den Ort des Schmerzes nennen bzw. strahlt dieser aus? Wann treten die Beschwerden auf - zu bestimmten Tageszeiten, nach dem Essen? Erbricht sich das Kind, hat es Durchfall oder Verstopfung? Wie sind der Stuhl und das Erbrochene beschaffen – ist evtl. Blut beigemengt? Ernährungsgewohnheiten können auf mögliche Unverträglichkeiten hinweisen: Konsumiert ein Kind viel Milch oder Fruchtsäfte, isst es viel Obst oder nimmt es evtl. über Getränke viel Süßstoff auf? Ein über 4 Wochen geführtes Ernährungsprotokoll kann sehr aufschlussreich sein und zu einer gezielteren Diagnostik führen.
Auch über psychische Probleme und Stress, die zu Bauchschmerzen führen können, sollten Kinder und Eltern den Kinder- und Jugendarzt informieren.
Liegen chronische Darmerkrankungen in der Familie vor, wie z.B. Morbus Crohn oder Zöliakie, und gibt es Hinweise darauf oder auf eine andere organische Erkrankung, müssen speziellere Untersuchungen erfolgen.
Eine Diagnostik sollte stufenweise durchgeführt werde:
- Stuhldiagnostik: Untersuchung auf Lamblien, pathogene Keime, Infektion mit H. pylori, Bestimmung von Entzündungsparametern, Bauchspeicheldrüsenfunktion und Auswertung
- Analabklatsch: Nachweis von Eiern der Madenwürmer (Oxiuren)
- Urindiagnostik: Untersuchung auf Harnwegsinfekt, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Nierenentzündung
- Atemtest: Untersuchung auf Fruktose( Fruchtzucker)unverträglichkeit, Laktose(Milchzucker)unverträglichkeit, Sorbitunverträglichkeit sowie bakterieller Fehlbesiedelung des Dünndarms
- Blutentnahme: Untersuchung auf Mangelzustände, Stoffwechselstörungen, Zöliakie, Entzündungen, Infektionen, Allergien
- Sonographie: Untersuchung auf Fehlbildungen und anderen Auffälligkeiten, wie z. B. Lympfknotenschwellung, Entzündungszeichen, freie Flüssigkeit, fehlgebildete oder verdrehte Organe
Die Therapie kann abhängig von der Ursache sehr unterschiedlich ausfallen (s.a. Morbus Crohn, Zuckerunverträglichkeiten oder Zöliakie).
Bei uns erhalten Sie auf die Diagnose abgestimmte Ernährungspläne sowie eine umfassende Beratung und Unterstützung.
Bei dauerhafter oder immer wiederkehrender Verstopfung wird ggf. ein stuhlweichmachendes Medikament verschrieben.
Bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung erhalten Sie Medikamente, die die Darmflora unterstützen und sanieren.
Bei nicht organischen, also funktionellen Bauchschmerzen ist es wichtig, die Auslöser zu vermeiden und zu lernen, besser mit bestimmten Problemen umzugehen. Mit zunehmendem Alter des Kindes nehmen funktionelle Bauchschmerzen ab. Eine Hypnotherapie kann dabei sehr hilfreich sein.
Und auch bei einer Bauchmigräne können Entspannungsverfahren und Reizabschirmung die Beschwerden lindern.